Novelle des GebäudeenergiegesetzesWie wir zukünftig unsere Gebäude beheizen

Auch wenn das Gesetz nicht mehr vor der parlamentarischen Sommerpause verabschiedet wurde, die Leitplanken des sogenannten Heizungsgesetztes sind nun klar. Durch die nun gewährleistete enge Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung wurde ein breiter Konsens auf politischer und gesellschaftlicher Ebene erreicht. Gleichzeitig ist klar, dass niemand durch das Gesetz in seinen finanziellen Möglichkeiten überfordert werden soll, dies soll insbesondere durch die neuen Fördermechanismen sichergestellt werden.

Wesentlich: Im Neubau sind Wärmepumpen längst Standard. Hier sind die Auswirkungen, trotz sofortiger Anwendungspflicht des GEG zum 1.1.2024 in Neubaugebieten also nur wenig bedeutsam. Die Öffnungsklausel zu Biomasseheizungen mag im Sinne von Technologieoffenheit sinnvoll sein, einen großen Anteil werden Pelletheizungen bei Neubauten sicher nicht haben.

Wärmepumpen, Pelletheizungen, Nah- oder Fernwärme, Wasserstoff- oder Biogas, Stromdirektheizungen oder eine Kombination aus vorher genannten, wahlweise auch bis zu 35% kombiniert mit fossilem Öl oder Gas. Das geplante Gesetz ist gelebte Technologieoffenheit.

Wie geht es nun weiter?

Bei Bestandsgebäuden muss zunächst die Kommune einen Plan erstellen, welchen Netzausbau sie in den nächsten Jahren zu leisten vermag. Abgestellt wird hier vor allem auf den Ausbau von Wärmenetzen sowie die Erschließung erneuerbarer Wärmequellen. Auch die Option einer Transformation von Gasnetzen zur Nutzung von Wasserstoff hat es in das Gesetz geschafft. Sollte sich dann (bis 2026 bzw. 2028) herausstellen, dass kein Wärmenetzausbau bzw. keine Gasnetztransformation bei einem konkreten Gebäude möglich ist, gilt die 65%-Anforderung. Für diesen Fall wurden vereinfachend im Gesetz diverse Umsetzungsoption beschrieben, sozusagen ein technologieoffener Baukasten.

Energieberater Phillipp John:„Dieses Gesetz war und ist technologieoffen und gibt jedem Eigentümer die Chance, sein Gebäude für die dekarbonisierte Zukunft aufzustellen. Die Förderung muss nun einfach, sozial gerecht und zielgenau konzipiert werden. “