Solarmarkt Deutschland
attraktiver Zielmarkt für Solar-Projektentwicklung in Europa
Der deutsche Primärenergieverbrauch (gesamte verbrauchte Energie) ist seit der Wiedervereinigung um rund 21% gesunken. Bis 2050 sollen es 50% sein. Im Jahr 2022 wurde rund 59% durch Erdgas oder Mineralöl gedeckt und ca. 20% aus Kohle. Noch rund 3% stammen aus Kernenergie, doch ca. 17% wurden bereits erneuerbar gedeckt. Die letzten Kernkraftwerke wurden im Jahr 2023 abgeschaltet. Dabei müssen heute immer noch ungefähr zwei Drittel der Energieträger (vor allem, Mineralöl, Erdgas, Steinkohle und Uran) importiert werden – darauf entfallen Milliarden-Zahlungen, die dauerhaft aus der heimischen Volkswirtschaft abfließen.
Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung ist von 4% im Jahr 2002 auf etwas mehr als 50% im Jahr 2022 angestiegen. Die konventionellen Energieträger wurden jedoch nicht im gleichen Maße zurückgefahren, was die Bundesrepublik zu einem Netto-Stromexporteuer gemacht hat. In Anbetracht der fortschreitenden Klimakrise und der Kritik des Bundesverfassungsgerichts am bisherigen Klimaschutzgesetz hat sich die Bundesregierung vermehrt der Frage des Ausbaus der Photovoltaik und der Windkraft gewidmet. Nach dem Antritt der Ampel-Bundesregierung wurden die jährlichen Ausbaupfade bis 2030 für Photovoltaik auf 22 GW und für die Windenergie an Land auf 10 GW angehoben.
Deutschland Eckdaten Energie (2021):
Primärenergieverbrauch | 3512 TWh |
Bruttostromerzeugung | 581 TWh |
---------------------------------------------------- | ---------------------------- |
Installierte Leistung Windenenergie (On- und Offshore) | 63,9 GW |
Installierte Leistung Photovoltaik (Aufdach und Freifläche) | 58,7 GW |
Installierte Leistung Wasserkraft (Laufwasser und Pumpspeicher) | 10,7 GW |
Das von der rot-grünen Bundesregierung beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000 gilt weltweit als Vorbild und wurde häufig kopiert. Grundpfeiler ist die feste Einspeisevergütung für regenerativ erzeugten Strom. In den letzten Jahren wurde die feste Vergütung schrittweise durch Ausschreibungen ersetzt. Die Bundesnetzagentur schreibt jährlich Leistungsmengen für Windenergieanlagen und Solaranlagen ab 1 MW sowie für einen Teil der Biomasseanlagen aus.
Besonders das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts gilt rückblickend als Blütezeit der deutschen Bürgerenergie. Die Akzeptanz der Windkraft ist größer, wenn die Menschen vor Ort an den Gewinnen beteiligt werden. Diese Dynamik hat sich mit den letzten EEG-Novellen etwas abgeschwächt und auch nach der Verabschiedung des EEG 2023 gibt es weiterhin Baustellen im Bereich des Eigenverbrauchs und des Mieterstroms. Daneben ist die Frage nach einer besseren Verkopplung des immer erneuerbar werdenden Stromsektors mit den immer noch fossil geprägten Sektoren Wärme und Verkehr zur Erreichung der Klimaziele essenziell.
Quellen: CAV, IEA, Bündnis Bürgerenergie, Umweltbundesamt, Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, IRENA, Our-World-In-Data
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