Treibhausgas SF6
Über den Beitrag der Windkraft zum Klimaschutz
Ökostrom durch WindenergieUnverzichtbar trotz Kritikpunkt SF6
18.10.2022 – Ein Artikel von Henrik Steinert, Wirtschaftsingenieur bei Grüne Sachwerte:
Man kann es wohl als Konsens ansehen, dass Erneuerbare Energien für den Klimaschutz unerlässlich sind. Und für Deutschland ist es sicherlich kein Geheimnis, dass die Windkraft neben der Photovoltaik die wichtigste Säule einer zukunftsfähigen Energieversorgung darstellt. Diese ist dezentraler, prinzipiell demokratischer und natürlich deutlich umweltfreundlicher. Aber auch bei den Erneuerbaren Energien gibt es Aspekte zu beachten. Einer davon ist das in Windenergieanlagen eingesetzte starke Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6).
Beim Abbau von Windenergieanlagen ist auf einen fachgerechten und umweltfreundlichen Umgang mit dem Treibhausgas SF6 zu achten.
Treibhauswirkung von SF6Nur zwei bis drei Tage Windstrom werden wett gemacht
Neben Kohlendioxid sind auch andere Treibhausgase für die Erderwärmung verantwortlich. Am bekanntesten ist hier sicherlich Methan, was vor allem in der Landwirtschaft eine Rolle spielt und noch deutlich klimaschädlicher ist als CO2. Ausgerechnet das stärkste Treibhausgas SF6 – es ist mehr als 20.000 mal so klimaschädlich wie CO2 – spielt bei Windenergieanlagen eine wichtige Rolle. SF6 wird allerdings nicht während des Betriebs der Windenergieanlagen ausgestoßen, sondern dient während der gesamten Laufzeit als Isolatorgas in Schaltanlagen. Hier soll es vor allem Kurzschlüsse zwischen stromführenden Teilen verhindern.
Quellen:
Nach der Laufzeit muss das Gas zwar umweltgerecht entsorgt oder wiederverwertet werden, kontrolliert wird dies aber praktisch nicht. Das Problem sollte jedoch nicht überbewertet werden. Selbst wenn das SF6 aus dem Windrad entweicht, entspricht das nur der Treibhausgasersparnis von wenigen Tagen Windstrom, die dadurch zunichte gemacht werden. Alternativen zum SF6 gibt es bereits. Sie erfordern aber größere Schaltanlagen und haben sich deshalb noch nicht durchgesetzt. Es bleibt allerdings noch Zeit zur weiteren Forschung und Entwicklung, da ein Verbot des Einsatzes von SF6 auf europäischer Ebene erst 2030 in Kraft tritt.
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