Next2Sun Agri-PV Krauscha
Interview mit dem Eigentümer des Guts Krauscha
Next2Sun Agri-PV KrauschaInterview mit Hans Joachim Mautschke
Im August 2024 ging bei Grüne Sachwerte die Finanzierung der Agri-PV Anlage auf dem Gut Krauscha in der Neißeaue an den Start. Innerhalb kürzester Zeit wurden bereits 60% der Emission gezeichnet, die Nachfrage nach dem Projekt ist bei den Kunden von Grüne Sachwerte sehr groß!
Grund genug für Grüne Sachwerte, mit dem Eigentümer des Guts Krauscha ein Interview zu führen um aus erster Hand von ihm zu erfahren, welche ausschlaggebenden Kriterien für die vertikale PV-Anlage relevant waren und wie der Hof selbst von der Partnerschaft mit Next2Sun profitiert.
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Hans Joachim Mautschke ist Eigentümer des Guts Krauscha. Der studierte Agrar-Ingenieur begann seine Laufbahn als Landwirt im landwirtschaftlichen Versuchswesen der DDR. Nach der Wende leitete er die Ökodomäne Hohenwalde in der Uckermark. Im November des Jahres 2002 kam Hans-Joachim Mautschke nach Görlitz, wo er zunächst die Geschäftsführung des Stadtgutes Görlitz übernahm.
Grüne Sachwerte: Aus welchem Grund haben Sie sich für das Next2Sun Konzept entschieden? Gab es auch Überlegungen für eine andere Art der Flächennutzung (z.B. südausgerichtete PV)?
Hans Joachim Mautschke: Südausgerichtete Photovoltaik hatten wir vor ca. 15 Jahren als Option angedacht, dann aber wieder verworfen. Die Einschränkung auf der Fläche für landwirtschaftliche Nutzung waren für uns nicht akzeptabel.
Wir gehen davon aus, dass die zunehmend prekäre Trockenheit bei uns zukunftsbestimmend sein wird. Hier hat die vertikale Aufstellung deutlich geringere bzw. sogar positive Auswirkungen auf den Feuchtehaushalt. Aber das entscheidende Kriterium für uns war, dass vertikale PV die landwirtschaftliche Nutzung nur in geringem Maße einschränkt.
Grüne Sachwerte: Wie war das Feedback in der Region und bei der Gemeinde?
Hans Joachim Mautschke: Zunächst muss man wissen, dass der Anlagenstandort kein erstklassiger Standort für Landwirtschaft ist. Bei der prekären Wassersituation, der wir hier ausgesetzt sind, wird es in Zukunft schwer, hier einen ordentlichen Deckungsbeitrag allein aus landwirtschaftlicher Nutzung zu erwirtschaften.
Da ist die Idee der doppelten Flächennutzung für uns natürlich eine tolle Möglichkeit, die grundsätzlich auch für Nachbarschaftsbetriebe interessant sein kann. Unterstützung für das Projekt bekamen wir von der Gemeinde, hierzu muss man Wissen, dass mit Next2Sun als Betreiber der Anlage vereinbart wurde, dass der Betriebsstandort vor Ort verbleibt, wodurch die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde zufließen.
Hans Joachim Mautschke zur Anlagenkonfiguration „Der gewählte Reihenabstand von 10,50 m lässt uns viele Möglichkeiten zur Nutzung. Gleichzeitig ist die Eigenverschattung der Module so gering, dass der PV-Ertrag im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Fläche optimiert wird. “
Die parallele Nutzung der Fläche ist das ausschlaggebende Kriterium gewesen für das vertikale System.
Grüne Sachwerte: Wie werden Sie die Fläche nach Errichtung der vertikalen PV-Anlage nutzen, welche Rolle spielte dabei der gewählte Reihenabstand?
Hans Joachim Mautschke: Hier werden wir ausprobieren! Zunächst werden wir schauen, welche Erfahrungen wir mit Hafer und Klee machen. Der gewählte Reihenabstand von 10,50 m lässt uns viele Möglichkeiten der Nutzung. Gleichzeitig ist die Eigenverschattung der Module so gering, dass der PV-Ertrag im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Fläche optimiert wird.
Grüne Sachwerte: Können Sie uns noch etwas zur Vermarktung des Stroms erzählen?
Hans Joachim Mautschke: Da wir die Anlage nicht selbst betreiben, obliegt die Vermarktung Next2Sun, wir sind da leidenschaftslos. Aber für uns war es natürlich von Vorteil hier mit Next2Sun zusammenzuarbeiten und haben die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und gleichzeitig eine eigene PV-Anlage errichten lassen für den Eigenbedarf des Betriebes – mit Überschusseinspeisung. Dafür reicht uns eine deutlich kleinere Anlage mit 65 kWp. Ob wir hierzu noch einen Stromspeicher integrieren ist noch ungewiss, grundsätzlich bietet der gleichmäßige Tagesertrag vertikaler Ost-West ausgerichteter PV entscheidende Vorteile, da der Ertrag der Anlage ohnehin relativ nah am Bedarf des Betriebs ist, wenn man die Betriebszeiten zugrunde legt.
Grüne Sachwerte: Lieber Herr Mautschke, vielen Dank für die spannenden Infos und Einblicke, und viel Erfolg für das Projekt und Ihren Hof weiterhin!
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