Interview mit Peter Diessenbacher von WeGrow
Ausführliches Gespräch zur "Kirifarm Spanien" und den Kiribaum-Plantagen in Deutschland und Spanien
17. Mai 2018: Anlässlich unseres Besuchs bei den Kiribaum-Experten von WeGrow haben wir auch ein längeres Gespräch mit dem Gründer und Geschäftsführer Peter Diessenbacher geführt. Der Diplom-Agraringenieur und Grüne Sachwerte sprachen sowohl über die aktuelle Emission „KiriFarm Spanien“ als auch über den Markt für Kiriholz, die Konkurrenz und die ökologischen Bedingungen des Anbaus von Kiriholz.
Sandra und Michael Horling, Grüne Sachwerte: Hallo Herr Diessenbacher, schön, dass unser Treffen klappt! Wir haben einige Fragen zur laufenden und den vorherigen Emissionen mitgebracht, die auch unsere Anleger sehr interessieren.
Peter Diessenbacher, WeGrow: Guten Tag Herr und Frau Horling,es freut uns ebenfalls sehr, dass Sie sich auf den Weg nach Tönisvorst gemacht haben und wir Sie als langjährige und zuverlässige Geschäftspartner begrüßen dürfen. Gerne gehen wir auf alle Fragen von Ihnen und Ihren Anlegern ein und hoffen, dass diese alle mit vollster Zufriedenheit beantwortet werden können.
Michael Horling: WeGrow als Unternehmen haben Frau Gasparian und Sie jetzt vor fast zehn Jahren gegründet. Sieht Ihr Unternehmen heute in etwa so aus, wie Sie sich das damals vorgestellt haben?
Peter Diessenbacher: Wir bei WeGrow haben uns der Herausforderung gestellt, eine Möglichkeit der nachhaltigen Versorgung der Menschheit mit Holz abseits der natürlichen Wälder zu etablieren. Dabei legten wir den Fokus auf Sinnhaftigkeit, Zukunftsträchtigkeit, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Inzwischen ist unser Unternehmen Marktführer in Europa für die Anlage und Bewirtschaftung nachhaltiger Holzplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen, mit dem schnellst wachsenden Baum der Welt, dem Kiri-Baum.
Michael Horling: Für die KiriFonds I, II und III haben Sie in Deutschland und Spanien bislang über eine Viertelmillionen Kiribäume der eigenen geschützten Sorten angepflanzt. Wie verlaufen Wachstum und Entwicklung der drei KiriFonds?
Peter Diessenbacher: An den Standorten Bonn, Ladenburg und Kempen konnten aufgrund der günstigen Wachstumsbedingungen in der jüngsten Kulturperiode teils überdurchschnittlich gute Zuwachsraten erzielt werden. Einzelne Bäume erreichten bereits eine Höhe von ca. 11 Metern sowie Stammdurchmesser von über 25 Zentimetern. Erstmalig kam es an diesen Standorten im Frühjahr 2017 zu einer üppigen und flächendeckenden Blütenbildung.
Die KiriFonds II Deutschland GmbH & Co. KG verfügt über ein vollständiges Flächenportfolio mit einer Gesamtgröße von ca. 117 Hektar. Alle Anbauflächen an den Standorten Bonn, Kröpelin, Reinstorf und Rostock sind mit rund 90.000 Kiri-Bäumen der Sorte NordMax21© bepflanzt worden.
Die KiriFonds III Spanien GmbH & Co. KG wurde im Sommer 2016 geschlossen und bewirtschaftet inzwischen an zwei Standorten in Spanien insgesamt vier Anbauflächen. Die Gesamtgröße der Flächen beträgt ca. 148 Hektar, auf denen ca. 170.000 Kiri-Bäume gepflanzt worden sind. Die größten Bäume auf den jüngsten Plantagen „Finca Serranillos“ und „Finca Talavera I“ haben in nur 4 Monaten eine Größe von etwas über 4 Meter erreicht – ein neuer Wachstumsrekord auf den Plantagen.
Sandra Horling: Wie bewerten Sie die ökologische Wertigkeit der von Ihnen aufgebauten und betreuten Kiri-Plantagen in Bezug auf Wasserverbrauch, Pflanzenschutzmittel, und die Thematik „Monokultur“?
Peter Diessenbacher: Unsere Kiri-Plantagen lassen sich in der ökologischen Wertigkeit zwischen dem Ackerbau und dem natürlichen Wald einordnen. Da wir ausschließlich auf landwirtschaftlichen Flächen und nicht auf Waldflächen unsere Pflanzungen anlegen, tragen wir zu einer ökologischen Aufwertung der Fläche bei. Da der übliche Ackerbau ausschließlich in Form von Monokulturen funktioniert, bieten unsere Kiri-Plantagen gegenüber der vorherigen Nutzungsform folgende ökologische Vorteile:
Michael Horling: Die aktuelle Emission des KiriFarm Spanien läuft nun seit knapp neun Monaten. Wie ist der Stand bei der Kapitaleinwerbung, was tut sich in Spanien bei der Flächensicherung und der Vorbereitung der Pflanzungen?
Peter Diessenbacher: Aktuell befindet sich der Platzierungsstand unserer KiriFarm Spanien GmbH & Co. KG bei ca. 50 Prozent der angestrebten Zielsumme. Unser Jungpflanzenteam konnte die Wachstumsphase der Kiri-Bäume nochmals optimieren und durch neu installierte Untertisch-Heizungen in den Gewächshäusern die Bewurzelungsphase von 10-14 Tage auf 7 Tage verkürzen. Aus diesem Grund befinden sich derzeit 82.500 Kiri-Pflanzen in der Abhärtungsphase in unseren Folienhäusern in Tönisvorst und warten auf die in Mitte Mai geplante Auslieferung.
Sandra Horling: Während Sie nun in Deutschland und Spanien die Bäume großziehen – was macht denn der Markt für Kiriholz? Wann werden die ersten Bäume aus den KiriFonds geerntet und verkauft, und wie entwickelt sich die Verkaufslogistik?
Peter Diessenbacher: Unsere ersten eigenen Plantagen wurden vor sechs Jahren angelegt, somit ist die erste Holzernte in ca. 3 Jahren geplant. Die uns vorliegenden Marktdaten in Europa und Asien (100-300 EUR je nach Qualität und Stammdurchmesser) bekräftigen die im Beteiligungsprospekt der KiriFarm Spanien GmbH & Co. KG angegebenen Holzpreise für Kiri-Holz. War Kiri-Holz noch vor wenigen Jahren in Europa fast vollständig unbekannt, so haben mittlerweile führende deutsche Holzverarbeiter Kiri-Holz als vorteilhaften und zukunftsweisenden Werkstoff für Ihre Einsatzzwecke entdeckt. Insbesondere die mit dem geringen Gewicht und hohen relativen Festigkeit verbundenen Vorteile des Kiri-Holzes haben die ersten Unternehmen aus den Bereichen Qualitäts-Vollholzmöbel und Luxus-Kreuzfahrtschiffen überzeugt.
Anhaltend großes Interesse an Kiri besteht nach wie vor aus den Anwendungsbereichen der Mobilität wie Fahrzeugbau und Caravaning. Auch hier werden schon zeitnah die ersten industriellen Anwendungen erwartet.
Michael Horling: Noch eine andere Thematik: Mittlerweile gibt es auch andere Unternehmen, die Kiri-Bäume anbieten sowie Investitionsmöglichkeiten in Plantagen, sowohl auf deutschen als auch auf osteuropäischen Flächen. Wo liegen die Unterschiede, wie grenzt sich WeGrow hier ab?
Peter Diessenbacher: Wir als WeGrow GmbH sind kein reines Investitionsunternehmen, sondern ein Produktionsunternehmen mit langjährigem Know-How und der Leidenschaft zum Produkt „Kiri“. Wir unterscheiden uns von anderen Anbietern dahingehend, dass wir die ganze Produktionskette abdecken und alles selbst durchführen; von der Aufzucht bis zum Holzverkauf. WeGrow hat seit 9 Jahren sehr viel Wissen angesammelt, was sich in sehr hoher Qualität niederschlägt: sei es in der Holzqualität, den kontinuierlichen Verbesserungen der Aufzucht, der Laborarbeit, der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter oder auch in der Art und Weise wie die Kiribaum-Plantagen nachhaltig bewirtschaftet werden.
Unser Unternehmen wurde im Jahr 2009 als Spin-Off-Unternehmen des Forschungsbereiches Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn gegründet. Heute zählen wir zu den führenden Unternehmen in Europa für die Entwicklung und Umsetzung von nationalen und internationalen Kiri-Projekten. Darüber hinaus besteht die Unternehmensgruppe aus drei operativen Ertragssparten:
Sandra und Michael Horling: Vielen herzlichen Dank für die vielen Informationen! Dann machen wir doch noch eine Runde durch die Gewächshäuser und schauen uns die kleinen Kiris aus der Nähe an, bevor die dann bald nach Spanien fahren…
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