Erstes Quartal 2022Rückenwind für Erneuerbare Energien

01.04.2022 – verfasst von Henrik Steinert – Leiter Projektprüfung und -entwicklung bei Grüne Sachwerte

Sicherlich haben wir uns alle an Silvester ein besseres neues Jahr gewünscht: Direkt nach dem Ende der vermutlich fragwürdigsten Olympischen Winterspiele aller Zeiten hat Russlands Präsident Vladimir Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und unseren Kontinent damit wieder zum Kriegsschauplatz gemacht.

Europa muss sich seitdem in hohem Tempo um eine wirtschaftliche Unabhängigkeit von Russland kümmern, ohne sich damit in andere Abhängigkeiten zu autoritären Staaten zu begeben. Ein verstärkter Ausbau der Erneuerbaren Energien ist deshalb das Mittel der Wahl. Auch Finanzminister Christian Lindner hat sich demonstrativ auf die Seite der „Freiheitsenergien“ gestellt. Selbst das allgemeine Tempolimit wird wieder freier diskutiert.

Der Trend setzt sich fort: Erneuerbare Energien decken die Mehrheit unseres Strombedarfes (Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken). Quelle: energy-charts

Rekord-Februar und Sonnen-MärzVolle Auftragsbücher für Solarteure - Rückenwind aus Berlin

Erfreulicherweise scheint das Wetter bei dieser Entwicklung mitzuspielen und hat uns für das erste Quartal prächtig Wind und Sonne beschert. Erneuerbare Energien lieferten rund 25% mehr Strom als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der März hat sich dabei als besonders guter Solarmonat erwiesen, während die beiden Wintermonate im Q1 starke Windmonate waren.

Der Februar hat sich sogar zum Rekord-Windmonat gemausert. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch lag darum im ersten Quartal bei über 50% und setzt damit den schon in den letzten Jahren beobachteten Aufwärtstrend fort. Besonders die Solarbranche profitiert dabei von den Strompreissteigerungen der letzten Monate. Solarteuren werden derzeit die Türen nach Photovoltaikanlagen eingerannt.

Im Gegensatz zu den Entwicklungen der letzten Jahre sind die Preise für Solarmodule deshalb um rund 10% gestiegen. Hierzu trägt auch das derzeitige Scheitern der Null-Covid-Strategie in der Volksrepublik China bei. Eine Chance eröffnet sich dabei für deutsche Modulhersteller, welche weniger auf die sozial-ökologisch ohnehin problematischen Lieferketten ins Reich der Mitte angewiesen sind.

Daneben gibt es mehr Rückendeckung aus der Bundespolitik. Die Ampelkoalition in Berlin möchte in der für Ostern vorgesehenen Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vor allem die Photovoltaik stärken. Grüne Sachwerte verfolgt die Entwicklung kontinuierlich und wird bald detaillierter dazu berichten.

Quellen: tagesschau.de, heute.de, Fraunhofer energy-charts

Erneuerbare im Aufwind – Seien Sie ein Teil der Energiewende für mehr Unabhängigkeit von Öl und Gas aus Autokratien

Es bleibt zu hoffen, dass sich trotz der schlimmen Bilder die Lage in der Ukraine in absehbarer Zeit beruhigen wird. Auch wenn der Ausgang des Krieges damit völlig ungewiss ist, kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die europäischen Demokratien zusammenstehen und ihre Energieversorgung unabhängig von despotisch regierten Staaten machen wollen. Es ist deshalb ein geeigneter Moment, diese Entwicklung zu unterstützen und durch eine Geldanlage in Erneuerbare Energien auch finanziell von ihr zu profitieren.