Emissionszertifikate für CO2:
Preissteigerung verteuert fossile Kraftwerke
14. Mai 2021: verfasst von Henrik Steinert – Leiter Projektprüfung und -entwicklung bei Grüne Sachwerte
Das Thema Klimawandel hat in dem letzten Jahr erfreulicherweise deutlich an Fahrt aufgenommen. Eine Schlüsselforderung der Klimabewegung Fridays for Future und vieler Wissenschaftler ist es, den Ausstoß von CO2 endlich angemessen zu bepreisen. Die Grundidee ist recht einfach und wurde bereits 2005 im Rahmen eines europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS) erstmals umgesetzt. Bei dieser Konzeption traten jedoch zwei Probleme auf: Erstens umfasste das System nur Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie einige Industrieanlagen, wie zum Beispiel der Stahlindustrie. 2012 kam auch der Flugverkehr dazu. Zweitens war aufgrund der zu viel ausgegebenen Zertifikate der Preis sehr lange mit rund fünf Euro zu niedrig und zog erst ab 2018 merklich an. Dieser Prozess hat sich seitdem noch massiv gesteigert. Von März 2020 bis Mai 2021 zog der Preis nun von 16 Euro auf inzwischen über 50 Euro an.
Gerade für Betreiber fossiler Kraftwerke wird es deshalb teurer, Strom zu erzeugen. Dabei ist es insgesamt absehbar, dass der Preis für die Emissionszertifikate langfristig weiter steigen wird. Naturgemäß kann die Entwicklung nicht exakt vorhergesagt werden, da Emissionszertifikate durchaus auch Spekulationsobjekt geworden sind, was auch als Argument für eine feste CO2-Steuer als Alternative genannt wird. In jedem Fall muss aber davon ausgegangen werden, dass infolge der gestiegenen Zertifikatepreise auch der Börsenstrompreis seine Steigerungsfahrt weiterbeibehält, was Auswirkungen für den gesamten Stromsektor haben wird.
Die Verteuerung der Emissionspreise für CO2 erhöht in erster Linie die Stromgestehungskosten für Kohle und Gas. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese an die Haushalte weitergegeben werden. Ökostromanbieter könnten damit wettbewerbsfähiger werden. Gleichzeitig wird es damit für Betreiber und Investoren von Solar- und Windparks einfacher, diese nach dem Auslaufen der EEG-Förderung weiter zu betreiben, da der Börsenstrompreis aufgrund der Verteuerung von Strom aus Kohle und Gas steigt. Inwieweit sich die Entwicklung hingegen auf die Haushaltsstrompreise auswirkt, ist schwierig abzusehen: Wenn beispielsweise Kohlekraftwerke aufgrund der Zertifikatspreise stillgelegt werden, müssen diese durch Erneuerbare Energien ersetzt werden. Zwar ist absehbar, dass diese damit auch kurzfristig gegenüber fossilen Brennstoffen ohne EEG-Förderung auskommen, was die EEG-Umlage stabilisieren würde, allerdings ist noch nicht klar, wie der dann benötigte Ausbau von Netzen und Speichern erfolgen wird. Der Staat könnte sowohl gesetzliche Umlagen und Kosten steigern, als auch diese steuerfinanziert senken – dies verbleiben politische Entscheidungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Grundidee, eine CO2-Einsparung durch eine Verteuerung fossiler Brennstoffe mittels Zertifikate oder Steuern zu erreichen, inzwischen durchaus Früchte trägt. Mit der zunehmenden Verteuerung der Zertifikate löst sich damit das Problem der zu hohen Anzahl der Zertifikate. Auch in der Frage der eingebundenen Verursacher hat sich seit diesem Jahr auf Bundesebene zumindest etwas getan: Seit Januar 2021 werden die meisten anderen CO2-Emittenten wie der Straßenverkehr und der Heizungssektor in ein ergänzendes nationales Emissionssystem eingebunden.
Obwohl die Kosten für die Zertifikate von den bereitstellenden Unternehmen getragen werden müssen, werden diese sie an die privaten Haushalte weitergeben. Klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen werden daraus Vorteile generieren können. Der Aufbau einer sozial ausgewogenen und perspektivisch klimaneutralen Wirtschaft wird absehbar einer der größten Herausforderungen der nächsten Jahre werden – die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass wir bereits mitten im Umbruch stecken.
Quelle: Tagesschau, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
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